Cairns und die Geschichte der Familie Kamsler

Die Videodokumentation zum 29. Juli. Alle Videos findest Du hier.

Am 29. Juli führte uns der Weg ins Honorarkonsulat in Cairns - ein Besuch, der mehr Geschichte preisgab, als ich erwartet hatte. Aufgrund der kurzfristigen Verhinderung der Honorarkonsulin Eva-Rosa Grabner empfing mich ihr Vorgänger, Paul Kamsler junior, der bis 2021 zehn Jahre das Konsulat geleitet hat. Familie Kamsler hat eine spannende Geschichte, und so entwickelte sich das Gespräch schnell zu einer faszinierenden Geschichtsstunde. Sein Vater, Paul Kamsler senior, war der erste Honorarkonsul in Cairns. Er floh 1938 floh als jüdischer Emigrant aus Wien, zunächst nach Sydney, dann 1946 nach Cairns. Er war zunächst in der Perlen- und Krokodilleder-Exportindustrie sehr erfolgreich, bevor er in die Tourismusbranche einstieg und 1964 an der Stelle des heutigen Hotel Cairns ein kleines Motel baute. 1982 eröffnete Kamsler das Pacific International Hotel. Das Hotel befand sich bis 2024 in Familienbesitz. 

Krokodiljäger und Perlenfischer, das sind nicht gerade die typischen Lebenswege, die man mit einem österreichischen Konsul verbindet. 

Was mich besonders nachdenklich stimmte: Hier war ein Mann, der aus seiner Heimat vertrieben wurde, der alles verlassen musste, was ihm vertraut war. Und dennoch entschied er sich später dafür, genau diese Heimat als Honorar Konsul zu vertreten. Das ist mehr als bemerkenswert, es zeugt von einer besonderen Größe des Charakters. Ein wahrer Patriot, der trotz allem, was ihm angetan wurde, zu Österreich zurückfand. Oder vielleicht war es Österreich, das zu ihm zurückfand? 

Auch beim Gang durch das Cairns Museum wurde mir bewusst, welchen Stellenwert die Familie Kamsler in der Stadtgeschichte hat. Die Dokumentation zeigt ihn mit dem goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich - eine späte, aber bedeutsame Anerkennung. Eine Anerkennung, die auch als stille Entschuldigung gelesen werden kann.

Im Einzugsbereich von Cairns leben rund 2.000 österreichische Staatsbürger, dazu kommen mindestens ebenso viele ehemalige Österreicher, die mittlerweile Australier geworden sind. 

Bald geht es weiter nach Brisbane, der letzten Etappe dieser besonderen Reise zu den österreichischen Gemeinschaften in Australien. 

Herzliche Grüße

Werner Götz
Präsident des Auslandsösterreicher-Weltbundes 
🇦🇹🌎🇦🇺🦘

#Australienreise

Cairns und Kuranda, 27.-28. Juli 2025

Die Videodokumentation zum 27. Juli. Alle Videos findest Du hier.

Die Ankunft in Cairns am Sonntag gestaltete sich erwartungsgemäß: Flughafen - Taxi zum Hotel - Zimmer noch nicht bereit. Also erst einmal zum Strand. Eine gute Entscheidung, auch wenn der 80-minütige Strandspaziergang bei der tropischen Luftfeuchtigkeit eine ziemlich feuchte Erfahrung war. 

Am Montag starteten wir zum Ausflug nach Kuranda. Um 7 Uhr aufgestanden und dann mit der über 100 Jahre alten Diesellok und dem 80 Jahre alten Zug losgefahren. Mit gemütlichen 40-60 km/h ging es bergauf, später sogar nur noch mit 20-35 km/h. Zwei Stunden für eine Strecke, die man heute in 30 Minuten schaffen könnte. Aber genau das macht den Charme aus. 

In Kuranda selbst hatten wir über fünf Stunden Zeit. Die Bootsfahrt mit Süßwasserkrokodilen und Wasserschildkröten war ein Erlebnis wert. Der lokale Kaffee schmeckte tatsächlich besonders, vermutlich profitiert er von dem Regenwaldklima. 

Die Rückfahrt mit der Gondel über den "Zauberwald" bot spektakuläre Ausblicke. Bereits vor 70.000 Jahren sollen Ureinwohner hier gelebt haben. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist für uns Europäer außergewöhnlich. Laut den Einheimischen wird sie im Sommer sogar noch deutlich intensiver. 

Am Abend dann zur Vorbereitung auf den Konsulatsbesuch: Den Weg zum Konsulat abgegangen. Morgen um 10 Uhr steht das Gespräch im Honorarkonsulat in Cairns an.

Mein Ziel: Die Verbindungen zur Heimat stärken!

Herzliche Grüße

Werner Götz
Präsident des Auslandsösterreicher-Weltbundes 
🇦🇹🌎🇦🇺🦘

#Australienreise

Uluru - Ein Wunsch geht in Erfüllung

Die Videodokumentation zum 26. Juli. Alle Videos findest Du hier.

Die Reise begann am Samstagmorgen, den 26. Juli, um 7 Uhr mit dem üblichen Taxi-Ritual zum Flughafen Sydney. 25 Minuten Verspätung, aber bei einer 3,5 stündigen Flugzeit zum Uluru / Ayers Rock relativiert sich das schnell. Um 15:20 Uhr war das Hotel-Einchecken erledigt, Zeit für das eigentliche Programm. 

Der Hop-and-Stop-Bus um 16:35 Uhr kostete zwar 49 Dollar pro Person, dazu kommen noch 36 Dollar Eintritt auf das Gelände, aber manche Erfahrungen haben ihren Preis.

Nach der Umrundung des ältesten Monolithen der Welt stiegen wir um 18:35 Uhr aus, pünktlich zum Sonnenuntergang. Über 300 Menschen versammelten sich, um zu beobachten, wie dieser gewaltige Sandsteinfelsen seine Farbe verändert. Ein beeindruckendes Naturschauspiel, auch wenn man die Touristenmassen in Kauf nehmen muss. 

Nach nur einer Nacht im Hotel hieß es am Sonntag, dem 27. Juli, bereits um 7:10 Uhr wieder aufstehen. Ayers Rock war von Anfang an mein persönlicher Wunsch für diese Australienreise, Mission erfüllt. Jetzt geht es mit einem 2,5-stündigen Flug weiter nach Cairns, wo am 29. Juli ein Treffen mit der Honorarkonsulin Eva-Rosa Grabner ansteht.

Herzliche Grüße

Werner Götz
Präsident des Auslandsösterreicher-Weltbundes 
🇦🇹🌎🇦🇺🦘

#Australienreise

Ein spannender Tag in Sydney

Die Videodokumentation zum 25. Juli. Alle Videos findest Du hier.

Der 25. Juli 2025 ist ein weiterer wichtiger Tag meiner Australienreise. Als Präsident des Auslandsösterreicher-Weltbundes habe ich mir vorgenommen, die Verbindungen zu unseren Landsleuten auch in Sydney zu stärken.

Tagsüber besuchten wir das Australia Museum und den Sydney Fish Market, den drittgrößten Fischmarkt der Welt nach Tokio und Mexiko City. 

Am Abend waren wir im Austria Club Sydney zu Gast. Jenny Wandl, die Präsidentin, begrüßte mich herzlich im Beisein von Vizepräsidentin Carol Hindson und Schatzmeister Daniel Roller - wie ich ein Niederösterreicher. Er hat den weiten Weg von Niederösterreich nach Down Under geschafft.

Gut 200 Mitglieder und Gäste füllten den Club, und die Stimmung war von Beginn an ausgelassen. Da in Australien im Dezember Sommer herrscht (bis zu 40 Grad), feiern die Mitglieder jetzt im Juli eine kleine Vorweihnachtsfeier, "Christmas in July".

Der Abend entwickelte sich zu einem echten Fest. Musik, gutes Essen und Gespräche bis 22 Uhr. Die österreichische Gemeinschaft in Sydney zeigte sich von ihrer besten Seite. Die geführten Gespräche lassen hoffen, dass die Verbindung zum Weltbund gestärkt werden kann. 

Morgen geht es mit dem Flugzeug zum Uluru / Ayers Rock.

Herzliche Grüße aus Sydney,

Werner Götz
Präsident des Auslandsösterreicher-Weltbundes 
🇦🇹🌎🇦🇺🦘

#Australienreise

Sydney entdecken: Ein Tag auf dem BIG BUS

Die Videodokumentation zum 24. Juli. Alle Videos findest Du hier.

Was macht der Österreicher in Sydney, wenn er die Stadt effizient erkunden möchte? Er steigt in den BIG BUS – eine durchaus praktische Erfindung, wie sich herausstellen sollte. Das System ist simpel: Die rote Linie führt durch das Herz der City zu den architektonischen Highlights, während die blaue Linie in die äußeren Bereiche schweift. Wir entschieden uns für blaue Linien, denn wir wollen den legendären Bondi Beach erleben. 

Die Fahrt war lehrreicher als erwartet: Während der Bus gemächlich durch Sydneys Straßen rollte, erfuhren wir faszinierende Details zur australischen Geschichte, wie zum Beispiel diese hier: Als England um 1760 mit überfüllten Gefängnissen kämpfte, kamen die Briten auf eine kreative Lösung: Warum die Verbrecher nicht einfach nach Australien verschiffen? Binnen 80 Jahren machten sich über 160.000 Sträflinge auf die lange Reise – freiwillig war das freilich nicht. 

Das Bemerkenswerte daran: Nach Verbüßung ihrer Strafe konnten die ehemaligen Gefangenen wählen – zurück ins neblige England oder bleiben im sonnigen Australien. Viele blieben. Heute sind etwa 20 Prozent der Australier Nachkommen dieser unfreiwilligen Pioniere. Eine durchaus eigenwillige Art der Landesgründung, möchte man meinen. 

Der Höhepunkt unserer Tour war zweifellos die Geschichte der Sydney Opera. Dieses architektonische Meisterwerk, das seit 1973 das Stadtbild prägt, ist ein Paradebeispiel dafür, wie großartige Projekte entstehen – wenn auch anders als geplant. Die Zahlen sprechen Bände: Geplant waren vier Jahre Bauzeit und 7–8 Millionen Dollar Budget. Die Realität? 14 Jahre und 110 Millionen Dollar. 

Besonders pikant: Der dänische Architekt, der 1955 die Ausschreibung gewann, verließ Sydney zur Halbzeit frustriert und kehrte nie zurück – zu groß waren die Vorwürfe wegen der Kostenexplosion. Heute wird er als Genie gefeiert, und sein Werk ziert als UNESCO-Weltkulturerbe unzählige Postkarten. Königin Elizabeth II. hat persönlich am 20. Oktober 1973 das Opernhaus eröffnet. 

Am Bondi Beach angekommen, verstanden wir, warum dieser Ort Weltruhm genießt. Die Kombination aus goldenem Sand, azurblauem Wasser und dem entspannten australischen Lebensstil ist unwiderstehlich. Hier trifft Urlaubsparadies auf urbanes Leben – eine gelungene Mischung. 

Auf der BIG BUS-Tour haben wir nicht nur die wichtigsten Fakten über Sydney im wahrsten Sinne des Wortes erfahren, sondern wir bekamen auch die amüsanten Details serviert, die eine Stadt erst richtig lebendig machen. Australien hat definitiv mehr zu bieten als Kängurus und Koalas – es hat Geschichten, die zeigen, wie aus ungewöhnlichen Anfängen etwas Großartiges entstehen kann.

Herzliche Grüße aus Sydney,

Werner Götz
Präsident des Auslandsösterreicher-Weltbundes 
🇦🇹🌎🇦🇺🦘

#Australienreise