Berührende Worte zur katholischen Identität des Verbandes

Wer dabei war, wird sich an diesen Gänsehaut-Moment erinnern: An der Delegiertenversammlung in Visp erhob @Katharina Jost Graf, Co-Präsidentin Frauenbund Schweiz, ihre Stimme – mit Worten, die nachhallten. Sie verlas die offizielle Begründung für den Antrag auf Namenswechsel von SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund zu Frauenbund Schweiz. Es war mehr als ein Antrag: Es war ein Bekenntnis. Zur Geschichte, zur Zukunft, zu einem gelebten Glauben, der verbindet statt auszugrenzen. Der Text berührte viele Frauen im Saal – weil er sagte, was viele längst fühlten. Hier ist er, im Wortlaut.

Danke, dass ihr da wart!


Wir danken allen, die den Antrag des Verbandsvorstands auf Namensänderung unterstützten – aber auch jenen, die kritisch blieben. Wir schätzen den Dialog und die Vielfalt sehr, denn sie machen uns stark und lebendig. Mit dem neuen Namen werden wir weiterhin katholisch sein und wirken – offen, engagiert und zukunftsorientiert. Gemeinsam gestalten wir eine Kirche und Gesellschaft, die von Solidarität, Gerechtigkeit und Respekt geprägt ist. Herzlichen Dank auch an alle Teilnehmenden der Delegiertenversammlung, besonders an die Delegierten und die Frauen des Katholischen Frauenbunds Oberwallis für ihr grosses Engagement und die wertvollen Beiträge.
Die Fotos der Versammlung fangen diese besonderen Momente und die lebendige Atmosphäre eindrücklich ein – sie zeigen die Verbundenheit und den Einsatz aller Beteiligten.

Wir heissen neu Frauenbund Schweiz

Ein zentrales Highlight der diesjährigen Delegiertenversammlung war das Traktandum Namensänderung – und es bewegte, begeisterte und polarisierte. Auch während der Versammlung wurden zahlreiche spontane Voten eingebracht – ein lebendiger Beweis dafür, wie sehr der neue Name die Herzen und Köpfe der Delegierten bewegte.

Die Vielfalt der Stimmen zeigte eindrücklich: Hier ringt eine Organisation mit Profil um ihre Zukunft. Auf der einen Seite standen Bedenken: Wird ein klar katholisches Label nicht zur Hürde für Offenheit und gesellschaftliche Relevanz? Auf der anderen Seite: leidenschaftliche Zustimmung! Der neue Name sei ein klares Bekenntnis zur Herkunft und zur Zukunft zugleich – kraftvoll, identitätsstiftend und wegweisend.

Für ebenso viel Gesprächsstoff sorgte der neue Claim, der künftig gemeinsam mit dem Logo das visuelle Erscheinungsbild des Verbands prägen soll: «Überraschend anders katholisch». Die Reaktionen reichten von Neugier bis Begeisterung – einige sahen im Claim ein charmantes Augenzwinkern, andere eine Einladung zum Dialog. Und ja, auch kritische Stimmen wurden laut – doch gerade das machte die Debatte so spannend.
Am Ende waren sich die Delegierten einig: Der Claim trifft ins Herz des Selbstverständnisses. Er bringt auf den Punkt, wofür der Frauenbund steht – für eine offene, progressive, glaubwürdige Form von gelebtem Katholisch-Sein. Die Delegierten beschlossen daher mit deutlicher Mehrheit: Der Claim wird verbindlicher Bestandteil der visuellen Kommunikation.

Mit überwältigender Zustimmung folgten die Delegierten dem Antrag des Vorstands: Der nationale Dachverband trägt fortan den Namen Frauenbund Schweiz. Der neue Name setzt ein Zeichen – für Kontinuität und für Aufbruch. Für Frauen, für Werte, für Wandel. Für eine katholische Identität, die Raum schafft statt einengt, die auf Solidarität, Gerechtigkeit und Menschenwürde gründet.

Mit dem neuen Namen und Claim macht der Frauenbund Schweiz deutlich: Katholisch sein kann und soll heute überraschen. Der Verband positioniert sich selbstbewusst – kirchenpolitisch, gesellschaftlich und ethisch. Für echte Gleichberechtigung, für eine inklusive Kirche, für Menschenwürde in all ihren Facetten. Damit ist klar: Der Frauenbund Schweiz ist bereit für die Zukunft – klar in der Haltung, offen im Dialog, und: überraschend anders katholisch.

Grussworte an der Delegiertenversammlung

🙏 Jean-Marie Lovey, Bischof von Sitten
«Liebe Schwestern, ich freue mich sehr, Ihnen die Grüsse und die Stimme eurer Brüder, der Bischöfe der Schweiz, überbringen zu dürfen.» Mit diesen Worten wandte sich der Bischof von Sitten an die Delegiertenversammlung im Wallis. Er erinnerte a die weltweite Freude über das Geschenk eines neuen Papstes sowie a die Wahl des neuen Bischofs im Bistum St. Gallen. Die geplante Namensänderung kommentierte der Bischof mit Bedauern, würdigte gleichwohl den Beitrag des Frauenbunds zur katholischen Gemeinschaft.

🎤Marianne Maret, Ständerätin die Mitte-Fraktion Wallis
«Ich bin eine katholische Frau – und ich freue mich, dass es den Frauenbund gibt und die Werte, für die er steht.» Sie würdigte das Engagement des Frauenbunds für Ethik, Gleichberechtigung und Solidarität als Grundlage einer gerechten und ausgeglichenen Gesellschaft. Dabei thematisierte sie auch die steigenden Femizide in der Schweiz und betonte die wichtige Rolle des Frauennetzwerks, das sich seit jeher für andere Frauen einsetzt, einander unterstützt und füreinander einsteht. Mit herzlichem Dank richtete sie sich an die scheidende Präsidentin Simone Curau-Aepli und wünschte den Kandidatinnen für das Co-Präsidium, Pia Viel und Katharina Jost Graf, alles Gute.

🏙️ Niklaus Furger, Gemeindepräsident von Visp
Er freut sich riesig über «so viel geballte Frauenpower» und dass der Frauenbund seine Delegiertenversammlung in Visp abhält. Visp entwickle sich dynamisch, vor allem im Biopharmasektor – fast so rasant wie Dubai! Er sagte: «Es gibt zwei Orte auf der Welt, die sich momentan rasant entwickeln. Der eine ist Dubai und der andere ist Visp.» Auf die Frage, wofür Visp stehe, antwortete er mit einem Augenzwinkern: «Very Important Swiss People.» Das brachte den ganzen Saal zum Lachen!

Delegiertenversammlung in Visp

Nicht nur der Blick auf die Landschaft ist phänomenal – auch der Ausblick auf das, was heute entschieden wird:
✨ Neue Führung
✨ Ein neuer Name
✨ Und zum ersten Mal ein Co-Präsidium!

Präsidentin Simone Curau-Aepli führte in die Abstimmungsformalitäten ein und präsentiert den Jahresbericht 2024. Mit 220 Anwesenden, darunter 167 Delegierte, beginnt die entscheidende Phase der Versammlung. Ein besonderer Dank ging an die Stimmenzählerinnen – allesamt Frauen aus dem Wallis –, die bei diesen historischen Abstimmungen für Genauigkeit sorgen.

Simone Curau-Aepli präsentierte die Meilensteine, die im Jahresbericht 2024 festgehalten sind: «Solidarität ist tief verankert in der DNA des Frauenbunds», so die Präsidentin. Anhand verschiedener Beispiele zeigte sie auf, wie der Frauenbund sein Leitbild konkret umsetzt – etwa die Kritik an den Kürzungen des Bundesrats in der internationalen Zusammenarbeit, das Wirken der beiden Solidaritätswerke des SKF, die Dienstleistungen für Mitglieder des Netzwerks sowie die Kritik an der hasserfüllten Debatte rund um Sanija Ameti. Das Mikrofon übergab Simone an Katharina Jost Graf, die ihrer Vorstandskollegin für die engagierte Arbeit herzlich dankte.