Kaltenholzhausen, 15. Juni 2025
Unter dem Motto "25 Jahre Jugendfeuerwehr – Ein starkes Stück Zukunft" öffnete die Freiwillige Feuerwehr Kaltenholzhausen am Sonntag ihre Tore für den diesjährigen Tag der offenen Tür.
Trotz wechselhaften Wetters strömten zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus dem Dorf und der Umgebung zum Feuerwehrgerätehaus – um zu feiern, zu würdigen und Danke zu sagen.
Feuerwehr zum Anfassen – Gemeinschaft zum Erleben
Ab 11:00 Uhr herrschte reges Treiben rund um das Gerätehaus: Die ausgestellten Einsatzfahrzeuge und technischen Gerätschaften zogen zahlreiche Interessierte an. Fachkundige Mitglieder der Einsatzabteilung führten durch die Räume und gaben spannende Einblicke in die tägliche Arbeit der Feuerwehr. Für das leibliche Wohl war mit einem gut besuchten Grillstand, einer großen Auswahl an selbstgebackenen Kuchen und kühlen Getränken bestens gesorgt.
Um 11:30 Uhr eröffnete Wehrführer Dirk Klingenhagen offiziell die Veranstaltung. Im Anschluss folgten mehrere Ansprachen, in denen insbesondere die Bedeutung der Jugendarbeit hervorgehoben wurde – als tragende Säule für die Zukunft der Feuerwehr. Es wurde betont, dass Nachwuchsarbeit mehr braucht als gute Absichten: Sie lebt von verlässlichen Strukturen, engagierten Vorbildern und einer Gemeinschaft, die Verantwortung gemeinsam trägt.
Auch für die jüngsten Gäste war einiges geboten: Eine große Hüpfburg, eine Kletteraktion an der Feuerwehr-Steigleiter und viele weitere Spielangebote machten den Tag zu einem Erlebnis für die ganze Familie. Musikalisch begleitete ein DJ das Fest und sorgte für ausgelassene Stimmung.
Ein besonderer Moment des Tages war der feierliche Ehrungsakt für langjähriges Engagement im Feuerwehrdienst – eine stille, aber tragende Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ausgezeichnet wurden:
Für 25 Jahre Mitgliedschaft: Matthias Heinz, Dennis Tomasello, Uwe Weinfortner, Dirk Klingenhagen
Für 35 Jahre Mitgliedschaft: Markus Schmidt, Holger Zimmermann
Für 50 Jahre Mitgliedschaft: Manfred Holzhäuser
Die Ehrungen standen stellvertretend für gelebtes Ehrenamt – für Verlässlichkeit, Einsatzbereitschaft und jahrzehntelange Verantwortung für das Gemeinwohl.
Zu den Ehrengästen zählten unter anderem Ortsbürgermeister Dr. Frank Beerwerth, Verbandsgemeindebürgermeister Lars Denninghoff, Kreisjugendwart Gerd Werner sowie stellv. Wehrleiter Mike Gross, die in ihren Grußworten die Feuerwehr als unverzichtbaren Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens würdigten und ihren Respekt für das große ehrenamtliche Engagement zum Ausdruck brachten.
Ein Vierteljahrhundert gelebte Nachwuchsarbeit
Im Zentrum des Tages stand das 25-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr Kaltenholzhausen – eine Erfolgsgeschichte, die 2000 begann: Während die Welt über den Y2K-Fehler sprach, traf man in Kaltenholzhausen eine Entscheidung mit Weitblick. Am 23. April 2000 wurde auf der Jahreshauptversammlung die Jugendfeuerwehr offiziell gegründet. Bereits im August startete die Gruppe mit fünf Jugendlichen unter der Leitung von Marco Dörner.
2009 übernahm Dennis Tomasello, selbst Gründungsmitglied, die Leitung. Mit großer Leidenschaft führte er die Arbeit fort, ehe 2014 aufgrund sinkender Mitgliederzahlen eine Pause eingelegt werden musste – eine schwere, aber notwendige Entscheidung. Doch das Feuer erlosch nicht: 2019 wurde mit der Gründung der Bambinifeuerwehr auch der Grundstein für den Neuanfang gelegt.
Mit Dustin Klingenhagen, einem Mitglied der zweiten Generation, fand sich ein junger Mann, der bereit war, Verantwortung zu übernehmen. Mit nur drei Jugendlichen startete er den Neustart – fuhr sie persönlich zu Übungen, organisierte Treffen, hielt durch. Heute zeigt sich: Es hat sich gelohnt.
Seit 2024 ist die Jugendfeuerwehr wieder eigenständig – mit sieben engagierten Jugendlichen, zwei davon bereits in der aktiven Einsatzabteilung. Ein starkes Signal für Verantwortung und Zusammenhalt.
Ehrenamt braucht Menschen, Strukturen – und Mut. Jugendarbeit ist kein Selbstläufer. Sie braucht Vorbilder, Verlässlichkeit – und ein Umfeld, das mitzieht.
„Eine Jugendfeuerwehr entsteht nicht von allein. Sie braucht Menschen, die motivieren. Strukturen, die tragen. Und eine Gemeinschaft, die das Ehrenamt als unverzichtbaren Bestandteil unserer Gesellschaft versteht.“
Die Feuerwehr dankte allen, die den Weg begleitet und geprägt haben.
Mit viel Applaus, Freude und einem Gefühl gelebter Gemeinschaft endete ein Tag, der mehr war als ein Jubiläum – ein Tag, der gezeigt hat, wie wertvoll das Ehrenamt für unser Zusammenleben ist. In Kaltenholzhausen. In der Region. Für die Zukunft.