Die Bundesregierung stellt klar, dass keine gesonderten Förderprogramme für den Ausbau des barrierefreien öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) geplant sind. Ebenso wird keine finanzielle Förderung von barrierefreien Pkw für Taxi- und Mietwagenunternehmen angestrebt, um höhere Anschaffungskosten auszugleichen. Das betrifft auch die Situation in Nordrhein-Westfalen.
Die Herstellung der Barrierefreiheit von Bahnhöfen wird nach Maßgabe der auf Grundlage des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) finanzierten Nahverkehrsvorhaben gefördert. Die Bundesregierung hebt hervor, dass entsprechende Maßnahmen von der geplanten Vereinfachung des GVFG profitieren sollen. Das GVFG sieht bereits vor, dass die Belange behinderter und anderer Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen Voraussetzung für die Gewährung von Bundesfinanzhilfen sind.
Zuständigkeit der Länder und Kommunen
Für die Planung, Organisation und Finanzierung des ÖPNV und die Ausgestaltung des SPNV sind die Länder und Kommunen beziehungsweise die von ihnen benannten Aufgabenträger zuständig. Das gilt explizit auch für Nordrhein-Westfalen. Die Bundesregierung verweist hier auf Artikel 106a des Grundgesetzes, der den Ländern einen Anteil aus dem Steueraufkommen des Bundes für den ÖPNV zusichert.
Eine Zweckbindung der Mittel aus dem Regionalisierungsgesetz ist laut Bundesregierung nicht zulässig. Das bedeutet, dass die Länder die ihnen zufließenden Mittel eigenverantwortlich einsetzen und keine gesonderte Zweckbindung für Barrierefreiheit erfolgen kann.
Fazit für Nordrhein-Westfalen
- Keine gesonderten Bundesprogramme für Barrierefreiheit im ÖPNV und SPNV, auch nicht für Taxi/Mietwagen.
- Barrierefreiheit von Bahnhöfen wird im Rahmen GVFG-geförderter Nahverkehrsvorhaben unterstützt, profitiert von geplanten Vereinfachungen.
- Zuständigkeit und Verantwortung für Planung, Umsetzung und Finanzierung liegen bei NRW und den Kommunen.
- Keine Zweckbindung der Regionalisierungsmittel für Barrierefreiheit, Mittelverwendung obliegt den Ländern.
Foto: David Maurer / Lebenshilfe