«Ich helfe Menschen, ihre Ziele zu erreichen»

Sandra Hollenstein arbeitet seit Juni 2024 für die BBZ. Sie ist Beauftragte Siedlungscoaching und Soziales. Wir haben nachgefragt, was das in ihrem Alltag genau bedeutet.

Sandra, was hast du vor deiner Zeit bei der BBZ beruflich erlebt?
Zuerst schloss ich eine Lehre als Floristin ab. Danach machte ich verschiedene andere Dinge. Ich war Rentierpflegerin, Putzfrau, Gärtnerin und studierte Umweltingenieurwesen. Ich fand es zunehmend spannend, Menschen zusammenzubringen und gemeinsam etwas zu bewegen. Das hat mich zur Siedlungsarbeit in Forschungsprojekten geführt und zum Studium der Sozialen Arbeit. Jetzt kann ich all das in die BBZ einbringen.

Weshalb hast du dich für eine Baugenossenschaft entschieden?

Ich bringe gerne Menschen zusammen, die gemeinsam Dinge verändern oder organisieren. In einer Genossenschaft gehören der Wohnraum und die Umgebung den Menschen, die darin leben. Das bedeutet, dass sie mitbestimmen und mitgestalten können. Das ist ein grosser Unterschied zu privaten Immobilienfirmen. Ich finde das eine wertvolle Art des Zusammenlebens und möchte das unterstützen.

Du hattest bereits viel Kontakt zu unseren Bewohner*innen. Wie erlebst du das Zusammenleben in der BBZ?
Ich bin beeindruckt, wie engagiert viele sind! Zum Beispiel haben sich für die Organisation des nächsten Gnossifests in der Stammsiedlung schnell Menschen zusammengefunden – das ist nicht überall so. Es zeigt, wie viele Möglichkeiten noch in der BBZ stecken. Viele Bewohner*innen sind gut miteinander vernetzt und unterstützen sich gegenseitig. Einige leben schon ihr ganzes Leben hier und erzählen spannende Geschichten über früher und heute.

Vermissen die Menschen etwas?
Man merkt zwei Dinge: Die Zeiten haben sich verändert und die BBZ hat in den letzten Jahren nicht mehr so viel in soziale Themen investiert. Vereinzelte Konflikte konnten nie richtig gelöst werden. Es fehlten Möglichkeiten, sich auszutauschen und gemeinsame Lösungen zu finden. Bewohner*innen, die sich früher stark engagiert haben, wünschen sich das wieder mehr. Eine neue Generation soll Verantwortung übernehmen und das Siedlungsleben mitgestalten.

Deine Stelle heisst Beauftragte Siedlungscoaching und Soziales. Was bedeutet Siedlungscoaching genau?
Ein Coach hilft Menschen, ihre Ziele zu erreichen. Das mache ich auch. Wenn jemand eine Idee hat, um das Zusammenleben zu verbessern, unterstütze ich das. Ich berate zum Beispiel, wie man ein Fest organisiert, wie man einen Mittagstisch plant oder wie man ein gemeinsames Hasengehege aufstellt. Manchmal braucht es nur einen kleinen Anstoss, um weitere Menschen zu finden, die das auch wollen. Ich bin also Ansprechperson und bringe Menschen zusammen, wo es nötig ist. Ausserdem sehe ich mich als eine Art Anwältin der Bewohner*innen und setze mich dafür ein, dass alle eine Stimme haben.

In deinen Bereich fällt auch das Thema Soziales. Was bedeutet das im BBZ-Alltag?
Zusammen mit dem Vorstand und der ganzen Verwaltung sorge ich dafür, dass sich alle hier wohlfühlen und am genossenschaftlichen Leben teilnehmen können. Wenn es irgendwo Konflikte gibt, höre ich zu und vermittle. Bei finanziellen und anderen Problemen kann ich passende Beratungsstellen empfehlen. Toll ist, dass ich auf den Solidaritätsfonds der BBZ hinweisen kann. In diesen Topf zahlen alle mit der Miete solidarisch ein. Mit dem angesparten Geld können wir Menschen in schwierigen Phasen finanziell unterstützen.

Gibt es Aufgaben, die nicht zu deinem Bereich oder zur BBZ gehören?
Fragen können die Bewohner*innen immer! Ich schaue dann, ob und wie ich helfen kann. Jede*r sollte sich allerdings immer auch überlegen, wie man sich selbst helfen kann. Oder wer aus der Nachbarschaft unterstützen könnte. Gerade in einer Genossenschaft müssen wir wieder lernen, bei Streit zuerst miteinander zu reden – auch wenn das manchmal schwierig ist. Bei meinem geringen Arbeitspensum bleibt oft nicht genug Zeit für alle Anliegen unserer 1’800 Bewohner*innen.

Wie erreichen dich unsere Bewohner*innen?
Am besten schreibt man mir eine Nachricht, weil ich nur am Dienstag und Mittwoch arbeite (siehe unten). Wenn ich im Büro bin, kann man gerne auch vorbeikommen. Zukünftig möchte ich ausserdem regelmässig in den Siedlungen unterwegs sein, damit alle mich direkt ansprechen können. Wie genau das aussieht, prüfe ich aktuell noch.

  • @Sandra Hollenstein (beUnity)
  •  sandra.hollenstein@bgbrunnenhof.ch 
  • +41 44 250 70 40 (Geschäftsstelle)
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