Basel feiert 800 Jahre Mittlere Brücke
Basels älteste Brücke überquert den Rhein seit 800 Jahren! Bis ins Jahr 1879 war sie Alleinbrücke, dann kamen die Wettsteinbrücke und bereits 1882 die Johanniterbrücke hinzu.
Die alte Rheinbrücke von 1225, nunmehr die Mittlere Brücke genannt, ist von Bischof Heinrich von Thun in Auftrag gegeben worden. Das bedeutende Bauwerk steigerte die Bedeutung der Stadt Basel enorm. Der Bischof liess für seine Bistumskasse den Brückenzoll einziehen, aber er betrieb mit der Brücke auch eine Art mittelalterlicher Wirtschaftsförderung! Basel stieg im damaligen Fernhandel zwischen den Alpen und den deutschen Landen auf.
Die alte Brücke war im Kleinbaselein Bau aus Stein und auf der Grossbasler Seite eine Holzkonstruktion. Insbesondere die hölzerne Seite war schadensanfällig und benötigte viel Erneuerungsarbeiten, wie das Ersetzen der eichenen Pfeiler. Die neue Mittlere Brücke wurde im Herbst des Jahres 1905 eröffnet.
Die internationale Bedeutung der Mittleren Brücke
Ab der Mittleren Brücke flussabwärts bis ins offene Meer gilt die Rheinschifffahrtsakte. Die Rheinanliegerstaaten (CH, D, F, B, NE) verpflichten sich in diesem alten internationalen Abkommen auf das Prinzip der freien Schifffahrt, auf die Vereinheitlichung der Sicherheits- und der Schiffsverkehrsvorschriften u. v. A. Der Sitz der internationalen Organisation ist seit dem Versailler Vertrag Strassburg. Geschaffen wurde sie 1868 in Mannheim, weshalb sie auch als Mannheimer Akte bezeichnet wird. Heute heisst die internationale Organisation Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) .
Das Abkommen gilt von der «Brücke in Basel», gemeint ist damit die Mittlere Brücke. Oberhalb dieser Brücke gilt für die Binnenschifffahrt schweizerisches Recht bzw. Staatsverträge mit Deutschland und Österreich (als Bodenseeanrainer). Die Mannheimer Akte reguliert die Grossschifffahrt; sie ist also weder für die Kleinboote noch die schwimmenden Leute zuständig. Die Strecke von der Mittleren Brücke zum Kraftwerk Birsfelden untersteht dem schweizerisches Hoheitsgebiet. Die hier gültigen Regeln lehnen sich aber selbstverständlich an das international geltende Regelsystem an.
Die alte Brücke war im Kleinbasel ein Bau aus Stein und auf der Grossbasler Seite eine Holzkonstruktion
Seit die Brücke steht, wird unter ihr durchgeschwommen.
Das behaupten wir ohne Beleg. Ein altes Schwimmzeugnis bringt E. A. Meier in seinem «Basler Almanach» (1989). Er zitiert darin ein Dokument, dem gemäss am 5. August 1555 das Brückengeländer brach und gegen 40 Personen in den Rhein fielen: «Der Unfall kam von dem vielen Volk, das denen, die badeten zuschauten.» Zu Schaden kamen also nicht die Schwimmer, sondern die Zuschauenden.